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Iconology of the Wayfarer Triptych

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31 interpretations found.

#722
Boat with ten people onboard from Ship of Fools

In der Ausgestaltung des «Narrenschiff» von Bosch findet sich einigesbei Brant wieder. Zum Beispiel im ersten Titelblatt von 1494 [Dürer, 1494 (Frontispiece of Daß Narrenschyff ad Narragoniam)], sind die Elemente Musik, Wimpel und Zaungäste vergleichbar. Andere Gemeinsamkeiten ergeben sich mit dem Titelblatt der lateinischen Ausgabe Basel 1497 [Brant, 1498 (Frontispiece)]: eine ähnliche Anzahl von Personen, ein trinkender Mönch sowie einige Gesten, wie die erhobenen Arme und das Über-dieReling-Hängen. Die weiblichen Passagiere kann Bosch in einer Pariser «Narrenschiff»-Ausgabe von 1500 gefunden haben, in den «Stultiferae naves» des Humanisten und Verlegers Jodocus Badius [Badius, 1500; Renouard, 1964, 197-213, 2, Nr. C 1, 77f.; Universitätsbibliothek Basel & Universitätsbibliothek Freiburg im Breisgau, 1994, Nr. 110, 206f.]. Hier zeigen die Illustrationen Närrinnen auf Booten. Sie sind Allegorien der «Fünf Sinne», angeleitet von Eva als Ursünderin. Das «Eva»-Boot hat mit Boschs Bild den laubgeschmückten Mast gemeinsam, einen Paradiesbaum mit Schlange. Das «Geschmacks»-Boot («Scapha gustationis stultae») hat mit Boschs Schiff den Wimpel und die ähnliche Bootsform gemeinsam [Scaha gustationis sultae, 1500]. Auch die Gesten der Narren und Närrinnen entsprechen sich, insbesonderewenn man den Holzschnitt spiegelverkehrt betrachtet: Ein närrischer Passagier speist selbstzufrieden, ein anderer, offensichtlich betrunken, legtsich schlafen, eine Närrin verlangt mit erhobener Hand Wein, zwei anderesitzen sich am gedeckten Tisch gegenüber, und in der Mitte erhebt eine Närrin voll Freude ihr Glas. Bosch geht aber über diese Vorlage hinaus und nimmt noch Elemente aus der Maifeier hinzu, die er parodistisch abwandelt. (p. 163)

Hartau, 2002
“Narrenschiffe” um 1500