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Iconology of the Wayfarer Triptych

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17 interpretations found.

#731
Boat with ten people onboard from Ship of Fools

In der Zeit der Erweiterung des Horizonts mittels seetüchtiger Schiffe(Entdeckung Amerikas) [Wilhelm, 1990, 241:no. 589; Brant, 1494, 66:v. 53-56;] rüsteten Brant und Bosch ihre Flotte der «Narrenschiffe» auf. Erst durch den Zusammenhang mit den «Faulen» bekommendiese leichten Gefährte der «Narrenschiffe» ihren eigentlichen Tiefgang. Hinter dieser Satire wird ein Begriff des Menschen sichtbar, der das «leichte Lebern» der Müßiggänger nicht als Schicksal begreift, sondern in den Zusammenhang von Arbeit und Leistung stellt [Heimann, 1990]. Auf dem Weg zurmodernen Leistungsgesellschaft wollten sich die Frühhumanisten und (Vor-)Reformatoren von den Müßiggängern (falschen Bettlern, unkeuschen Beginen, faulen Studenten usw.) trennen, deren Glück als «zu leicht» empfunden wurde. Die Ausgangsfrage «Wie kommt der Narr aufs Schiff?» ist damit beantwortbar, denn der Narr bildet gleichsam den Hiatus zwischen «Otium» und «Negotium» (Müßiggang und Handel). Eine aktive Gesellschaftmarginalisierte ihre sich treiben lassenden, vagabundierenden«Nichtsnutze», setzte sie (literarisch) auf die «Narrenschiffe der Müßiggängern(«naves pereuntis») [Kasten, 1992]. Dabei sollte jedoch nicht vergessen werden, daßdie Vorreformatoren die Habgier genauso kritisierten wie den Müßiggang;Gewinn sollte nicht von gemeinschaftlichen Verpflichtungen und von Gottlosgelöst sein. (pp.168-169)

Hartau, 2002
“Narrenschiffe” um 1500